Störtrupp im Einsatz - Kriegserlebnisse eines Nachrichtensoldaten
Erhard Städler, ein Feinmechanikerlehrling aus Mittelfranken, wurde im Alter von 18 Jahren zur Nachrichtentruppe der Wehrmacht einberufen. Nach der Ausbildung in Frankreich kam er Ende 1942 an die Ostfront. Seine Feuertaufe erlebte er in der Kesselschlacht um Demjansk, später wurde er im Ring um Leningrad eingesetzt. Es folgte nach den Kämpfen am Peipussee der Rückzug durch Estland und Lettland. Der Feldkabelbau gehörte zu den gefährlichsten Aufgaben im Zweiten Weltkrieg und unter allen Bedingungen, auch unter Beschuss, mussten die Telefonkabel zwischen den Stellungen verlegt werden. Immer im Niemandsland zwischen den Fronten unterwegs erlebte er zahlreiche brenzlige Situationen und Nahkämpfe. Bei Kriegsende konnte er unerkannt untertauchen und wagte eine abenteuerliche Flucht aus dem Kurlandkessel. Nach seiner Verhaftung folgte die Deportation nach Russland und nach einem weiteren Fluchtversuch wurde er verurteilt. Erst 1953 konnte er die Heimat wiedersehen.
Über 10 Jahre seines Lebens hat Herr Städler durch den Krieg verloren. Die Erinnerungen an diese Zeit prägten ihn ein Leben lang. Mit über 90 Jahren begann er seine Erlebnisse niederzuschreiben. Bereits fast erblindet diktierte er die Erinnerungen an den Krieg seiner Frau. Sein Wille war es jungen Menschen einen Einblick zu geben, was ihre Großväter an der Front erlebt haben. Auf über 350 Seiten beschreibt er den Alltag im Krieg. Anschaulich schildert er bis ins Detail seine damaligen Gedanken und Eindrücke als junger Soldat.